Tauchtauglichkeit für Kinder

Kinder sollten vor dem 8. Geburtstag kein Geräte-Tauchen betreiben, da ihre Herz- und Lungen-Funktionen noch nicht vollständig entwickelt sind und durch die enormen Druckschwankungen in tiefem Wasser geschädigt werden können.

Das Tauchen bei unter 8-Jährigen kann auch zu bleibenden Beeinträchtigungen des Gehörs führen, da sie noch sehr kurze, flache Tuben (Ohrtrompeten) haben, d.h. Mittelohr und Nase sind besonders eng miteinander verbunden.

Die Tube hat die Funktion einen Druckausgleich zwischen der Paukenhöhle (Hohlraum des Mittelohrs, in dem sich die Gehörknöchelchen befinden) und dem Nasenrachenraum zu gewährleisten und somit dem Außendruck anzugleichen.

Beim Tauchen steigt der Umgebungsdruck rasch an und es bildet sich im Ohr ein Unterdruck. Die Schleimhaut in der Paukenhöhle schwillt an und es kommt zu einer Verschlechterung der Tubenfunktion. Je kürzer die Tuben sind, desto mehr Probleme kann der notwendige Druckausgleich bereiten. Gelingt dieser nicht, kann es sogar zu einem Trommelfellriss kommen.

Bei kleineren Kindern kommt noch hinzu, dass sie aufgrund ihres unreifen Immunsystems besonders infektanfällig und die Tuben dadurch ohnehin schon häufig verengt sind, was die Wiederherstellung des Druckgleichgewichts noch zusätzlich erschwert.

Wichtig ist auch, dass die Tauchdauer, Tauchtiefe sowie Ab- und Aufstiegsgeschwindigkeit dem Alter des Kindes angepasst werden sollte. Ebenso sollten die Eltern auf eine kindgerechte Ausrüstung achten sowie darauf, dass ihr Kind beim Tauchgang absolut gesund ist und vorher viel Flüssigkeit zu sich genommen hat.

Gezielte Diagnostik

Die gezielte Diagnostik für eine Tauchtauglichkeit bei Kindern entspricht in weiten Zügen der von Erwachsenen.

Vor Beginn eines Tauchkurses sollten Eltern generell den Nasen-Rachen-Raum und das Gehör ihres Kindes, speziell die Tubendurchgängigkeit und den Zustand des Trommelfells beim HNO-Arzt überprüfen lassen. Außerdem müssen Kinder den Druckausgleich üben. Bei Kindern eignet sich dafür das Valsalva-Manöver:
Dabei werden die Lippen geschlossen und die Nase zugehalten. Anschließend wird versucht, über die verschlossene Nase auszuatmen. Der hierbei erzeugte Überdruck im Nasen-Rachen-Raum öffnet normalerweise die Tuben, wodurch wieder Luft ins Mittelohr gepresst wird. Gelingt dieses dem Kind nicht, so kann hierfür ein medizinischer Nasenballon (Otobar) verordnet werden.
Auch das Gleichgewichtsorgan auf beiden Seiten sowie die Nasenatmung sollten geprüft werden.